Durch die Oberpfalz nach Niederbayern
Oder: Eine Rennradwallfahrt zur Muttergottes vom Bogenberg
Zwei Voraussetzungen braucht es bei mir, um kurzentschlossen eine längere Tour in Angriff zu nehmen, einigermaßen beständiges Wetter und keine Termine im benötigten Zeitraum. Und Ende Juli 2024 hat es mal wieder gepasst, zwei Tage frei bei schönem Sommerwetter. Flugs war per komoot und bikerouter eine Tour zusammengestellt, die ich schon lange einmal machen wollte. Und zwar nach Bogen an der Donau.
Warum ausgerechnet nach Bogen? Ich verbrachte dort sozusagen 15 Monate meines Lebens und absolvierte meinen Wehrdienst in der Graf-Aswin-Kaserne in Bogen. Ich mag Land und Leute dieser Gegend und die Mischung aus Gäuboden, Donau und Bayerischer Wald. Gerne komme ich bei einem Ausflug immer wieder hierher zurück.
Die geplante Tour sollte sich bis Bogen laut Planung auf um die 220 km erstrecken. Das ist gut in einem Tag machbar. Los ging es bei Sonnenaufgang um 5.30 Uhr Richtung Bayreuth, dann durch Bayreuth und über Creußen geht es dann von Oberfranken in die Oberpfalz, von Franken nach Altbayern.
Nachdem zunächst einige Dörfer auf dem Weg lagen, ging es dann durch Eschenbach und alsbald auch durch Grafenwöhr.
Grafenwöhr ist bekannt für seinen Truppenübungsplatz insgesamt sind hier in der Gegend mehr als 20.000 Personen (Soldaten, Zivilkräfte, Familienangehörige) stationiert, die damit zu tun haben.
Durch das Städtchen ist man recht schnell durchgeradelt, dann ging es eine Zeitlang am Zaun und den Toren des Truppenübungsplatzes vorbei, bis der Abzweig nach Mantel kam. Mantel ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab etwa zehn Kilometer westlich von Weiden.
Anschließend ging die Fahrt weiter in Richtung des Flusslaufs der Naab. Luhe-Wildenau, Wernberg-Köblitz, Pfreimd und Nabburg bildeten die nächsten Stationen der Tour. Zwischendurch nach 100 km bei Etzenricht bot sich ein Café zur Nahrungs- und Getränkeaufnahme an.
Nachdem Nabburg durchquert war, ging es dann zum ersten mal ernsthaft zum Höhenmeter sammeln. Die Strecke ging auf Neunburg vorm Wald zu. Kurz vor Neunburg an der Stelle der ehemaligen Kaserne dann nochmal weiter hoch in den Oberpfälzer Wald und die Höhenlagen boten wunderbare Ausblicke. Bevor es dann tatsächlich auch in den Bayerischen Wald ging, führte die Strecke nochmal bergab nach Roding.
Hinter Roding ging es nochmal ordentlich bergauf durch die Ortschaft Michelsneukirchen bis dann auf der Höhe das Landkreisschild von „Straubing-Bogen“ kommt.
Mit der Landkreisgrenze (vorher Landkreis Cham) verlasse ich nun die Oberpfalz und fahre nach Niederbayern.
Zwischendurch noch drei originelle Ortsnamen von unterwegs:
Noch ein paar schöne Dörfer wie bspw. Zinzenzell sind zu durchfahren, dann geht es in eine rasante Abfahrt runter nach Ascha.
Dann zunächst weiter Richtung Steinach und irgendwann dann ein vertrautes Bild für mich, es geht unter der Autobahn (A3 Regensburg-Passau ) hindurch, anschliessend durch das Dorf mit dem schönen Namen Muckenwinkling, durch Furth bei Bogen und vor mir dann die ehemalige Abteikirche von Oberalteich und links erhebt sich der Bogenberg mit seiner Wallfahrtskirche.
Kurz vor 17 Uhr erreichte ich dann den Stadtplatz von Bogen und steuerte die Eisdiele an. Nie schmeckt ein Eis besser als an einem heißen Sommertag nach über 200 km auf dem Rad.
Aber dann gleich nochmal ein paar Höhenmeter zum Bogenberg hoch.
Siehe hierzu auch: Wallfahrt zum Bogenberg
Bilanz des Tages: 219,2 km und 2.218 Höhenmeter
Nach einem schönen Sommerabend und Übernachtung in Bogen fuhr ich am nächsten Tag noch nach Regensburg.
Durch den flachen Gäuboden ging es über Parkstetten, Kirchroth und Wörth an der Donau nach Regensburg. Die Stadtmitte war dann nach 57 km erreicht.
Da für den Spätnachmittag bereits Gewitter drohten und für den nächsten Vormittag bereits wieder andere Verpflichtungen, ging es von Regensburg aus mit dem Zug nach Bayreuth und von dort per Rad nach Hause. Alles in allem nochmal 90 km. an diesem Tag. Also 310 km in den zwei Tagen. Wunderschön wars!